Kim

Sängerin und Musicaldarstellerin

Als Sängerin und Musicaldarstellerin ist Kim eine echte Größe in Deutschland! Sie war Teil des „Captain Hollywood Project“, ein Jahr Frontfrau der Band „Culture Beat“, war beim Musik-Projekt „Schiller“ zu hören und wurde im Team Nena zweite bei „The Voice of Germany“. Die Bühne war ihr Leben, sie war ständig auf Tour, begegnete unzähligen Menschen und hatte feste Musical-Engagements. Doch die Corona-Pandemie hat dieses Leben mit einem Schlag beendet.

Als Sängerin war Kims Leben die große Bühne. Sie ist immer noch auf der Suche nach der neuen Normalität

„Seit dem Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 bin ich immer noch auf der Suche nach einer neuen Version von ‚normal‘. Das ist auf mehreren Ebenen eine echte Herausforderung.“, so die 52-jährige.

Bis heute hält die Unsicherheit für Kim an, denn es ist nicht absehbar, wann sie wieder auftreten darf und somit auch ein regelmäßiges Einkommen fließt. Zwar kann die Hannoveranerin immer noch Songs im Studio aufnehmen und als Songwriterin für andere Künstler*innen arbeiten, doch das führt oft nicht dazu, dass auch umgehend Geld auf ihrem Konto eingeht. „Live-Auftritte sind das, wovon ich meistens lebe, und aufgrund der Sperre kann ich weder an Veranstaltungsorten noch im Theater auftreten.“

Kim nutzt die Corona-Krise, um sich viel Zeit für ihre Kreativität einzuräumen. Nachdem sie von Oktober 2019 bis März 2020 die Hauptrolle in dem Musical „Ghost“ spielte, hatte sie wenig Freiraum, um sich kreativ zu entfalten. Seit einigen Monaten sprudeln die Ideen für neue Songs und Projekte nun wieder und für Kim fühlt es sich gut an, sich darauf zu konzentrieren. Und mit einem breiten Lächeln sagt sie: „Und auch der Keller ist nun super sauber und meine Backkünste werden immer besser!“

Über ihre berufliche Zukunft nachzudenken, traut sich die Sängerin kaum: „Diese Pandemie hat sich so drastisch auf meine Branche ausgewirkt, dass es schwierig ist, die wirtschaftlichen Folgen für die Zukunft vorauszusagen.“ Doch trotz allem hält sie an ihrer optimistischen Einstellung fest: „In der momentanen Situation ist es schwer, meine Zukunft genauer zu prognostizieren. Aber indem ich mich entscheide, im ‚Jetzt‘ zu bleiben und eine Haltung der Dankbarkeit beibehalte, blicke ich positiv auf das, was kommt.“ Diese Haltung ist bemerkenswert, denn Kim ist eine der vielen Künstler*innen, die vom Bund in allen Hilfsangeboten vergessen wurden. So hat sie bereits im April 2020 einen Antrag auf Soforthilfe gestellt, der aber blieb bis jetzt unbeantwortet. „Nicht auftreten zu können und die damit verbundene finanzielle Unsicherheit, ist einfach sehr entmutigend.“

„Ich vermisse es, auf der Bühne zu stehen, mit anderen Künstlern kreativ zu sein und unter Menschen zu sein.“, erzählt die charismatische Frau. Doch auch ihr Privatleben leidet unter der Pandemie, denn Kims komplette Familie lebt in den USA und sie hat sie seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen. „Ich würde gerne meine Eltern und Geschwister umarmen können.“

Losgelöst von ihrer eigenen Situation, sieht Kim auch viele Probleme, auf die die Corona-Pandemie wie ein Brennglas wirkt. Als Botschafterin des Deutschen Kindervereins kommt sie mit vielen traumatischen Schicksalen in Berührung. Die Hilfsorganisation unterstützt Kinder, die unter den Folgen von Missbrauch leiden. „Zahlreiche Kinder sind von der Krise in furchtbarer Form betroffen. Während der Lockdowns müssen wir einen drastischen Anstieg der Fälle von Kindesmissbrauch beobachten.“ Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement versucht die Sängerin auf die ausweglose Situation vieler Kinder aufmerksam zu machen, die mit gewalttätigen Verwandten leben müssen. Die Unterstützung des Vereins ist für Kim eine Herzensangelegenheit, denn als Kind musste sie selbst psychische und körperliche Gewalt erleben. Seitdem ist die Musik ihre Zuflucht. Umso schlimmer, dass die Sängerin seit einem Jahr die Bühne nicht dafür nutzen kann, ihre Stimme für diejenigen zu erheben, die nicht selbst für sich sprechen können.

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