Sed Melia

Inhaberin eines Brautmodengeschäft

Ihren großen Traum vom eigenen Designer Outlet für Braut- und Abendmode erfüllte sich Make Up-Artist Sed Melia bereits im März 2019. Sie eröffnete ihr Geschäft in einer Einkaufspassage in der Darmstädter Innenstadt und hatte ein Jahr später die Möglichkeit mit ihrem Laden in der Darmstädter Fußgängerzone eine Top-Lage zu beziehen. Alles schien für Sed perfekt! Doch dann traf die Unternehmerin die Corona-Pandemie mit voller Wucht.

Neun Tage nach der Eröffnung von Sed Melias Brautmoden-Geschäft kam der Lockdown

Gerade mal neun Tage nach der Eröffnung des Geschäfts in den neuen Räumen, wurde der Lockdown in Deutschland ausgerufen. Das vorläufige Aus für Seds Laden. Ohne die Möglichkeit einen festen Kundenstamm und ihr Geschäft als feste Größe in der Darmstädter Innenstadt zu etablieren, musste die 33-jährige die Türen ihres liebevoll gestalteten Geschäfts wieder schließen. Seds Nerven lagen blank. Alle bereits vereinbarten Termine mit Kundinnen mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Unsicherheit war auf beiden Seiten groß und die Perspektive fehlte. Der dadurch entstandene finanzielle Einbruch war immens. Durch die Corona-Soforthilfe des Bundes konnte Sed Melia wenigstens einen Bruchteil der laufenden Kosten ihres kleinen Brautmoden-Studios stemmen.


„Viele Hochzeiten und auch andere Festlichkeiten werden um Monate oder Jahre nach hinten verschoben. Also alles, wofür mein Sortiment gebraucht wird“, berichtet die junge Frau. Trotz der katastrophalen Lage schafft es Sed optimistisch zu bleiben und an die Zukunft ihres Geschäfts zu glauben: „Ich bin dennoch sehr glücklich über alle Bräute und Kunden, die ihren Weg zu mir finden und schon jetzt Kleider für später kaufen oder auch für die standesamtliche Trauung, die trotz der besonderen Situation oft schon stattfinden können.“

Im privaten Bereich fiel es der Brautmodenberaterin leichter, sich auf die neue Situation, die Corona 2020 für uns alle brachte, einzustellen. Doch beruflich fühlt sie sich hart getroffen, denn schlechter hätte der Zeitpunkt des Lockdowns für Sed nicht sein können: „Man weiß bzw. wusste einfach nicht, wie lange sich das Ganze hinziehen wird. Ich kann ganz klar sagen: Beruflich hat die Krise keinerlei positiven Aspekte für mich gebracht.“ Und auch heute ist die Lage für Seds Laden weiter angespannt.


Doch Sed wäre nicht Sed, wenn sie nicht an der Corona-Pandemie und ihren wirtschaftlichen Folgen wachsen würde. So steckt sie gerade in den Vorbereitungen eines Online-Shops für Brautaccessoires, wo sie ihren Kundinnen Reifröcke, Schleier oder Haaraccessoires anbieten möchte. Doch auf die Möglichkeit, Braut- und Abendmoden online zu verkaufen, möchte Sed Melia ganz bewusst verzichten: „In dem Bereich ist die persönliche Beratung meiner Meinung nach so wichtig. Genauso, wie die Kleider live zu sehen, zu fühlen und anzuprobieren. Und ein tolles und persönliches Event ist die Kleiderauswahl auch noch.“


Sed hofft, dass sie bald wieder Kundinnen in ihrem kleinen Ladengeschäft begrüßen kann und sie auf der so emotionalen Suche nach dem richtigen Brautkleid persönlich beraten darf. Denn am meisten vermisst sie die glücklichen Gesichter, die  Freudentränen und die strahlenden Augen der Bräute, wenn sie ihr Traumkleid in Seds Laden finden. „Ich übe meinen Beruf leidenschaftlich gerne aus und daran wird auch Corona nichts ändern. Ich glaube fest daran, dass das Ganze nur eine Phase ist und alles nach dieser Phase umso schöner wird und man es noch mehr zu schätzen weiß.“